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Das erste Mal Werkstudentin

  • Writer: Marie
    Marie
  • Dec 11, 2021
  • 3 min read

Natürlich schreibe ich diesen Beitrag erst, wenn ich schon fast nicht mehr arbeite. Aber ich hoffe natürlich, dass es trotzdem ein bisschen relevant ist. Für etwas mehr als ein Jahr hatte ich jetzt einen Werkstudentenjob bei dem Softwareentwicklungszweig von Mitsubishi Heavy Industries in Erlangen. Wie ich den Job bekommen habe, was ich so mache und wie es ist erfahrt ihr jetzt:


Aber eine Sache ist erstmal relativ wichtig fürs Verständnis: Meine Stelle hat nicht direkt etwas mit meinem Maschinenbaustudium zu tun. Ich arbeite dort in der Administration und konnte nur beim Bilder in die Wand Schrauben mal ansatzweise Dinge aus meinem Studium anwenden.




Zu dem Zeitpunkt als ich mich beworben habe, hatte ich gerade mein zweites Semester abgeschlossen und Corona gab es schon ein Semester. Ich hatte mich entschieden mir einen Werkstudentenjob zu suchen um Erfahrungen zu sammeln und natürlich auch um Geld zu verdienen. In meinem Bewerbungsprozess hatte ich tatsächlich sehr viel Glück. Die Stelle war erst meine zweite Bewerbung in Erlangen, ich wurde am nächsten Tag angerufen und für den Tag darauf eingeladen und habe noch im Bewerbungsgespräch die Zusage für den Job bekommen. Mir ist bewusst, dass das normalerweise ein deutlich langwieriger Prozess ist, ich hatte da irgendwie ein echt gutes Timing.


Meine Aufgaben bestehen eigentlich aus zwei größeren Bereichen. Das ist einmal der Teil, der regelmäßig anfällt, also Buchhaltung, Bestellungen, Post etc. Der zweite Teil ist näher an Projektarbeit dran und ändert sich nach Abschließen der Aufgabe immer wieder. Dazu gehört zum Beispiel Marketing oder Betriebssicherheit. Meine Lieblingsprojekte war definitiv das Planen, Schneiden und Voice-Over Sprechen für die Marketing-Videos oder die Planung und Durchführung der Büroumgestaltung von festen Arbeitsplätzen hin zu mehr Home-Office und funktionalen Räumen. Da es sich um eine Start-Up-ähnliche Umgebung handelt und es nicht viele Mitarbeiter gibt, wurde mir viel Freiraum gelassen und ich habe viele Sachen machen können, die vielleicht nicht ganz üblich sind für eine Werkstudentenstelle.

Eine ganz neue Erfahrung war es jetzt auch eine*n Nachfolger*in für mich zu finden. Das Bewerbungssystem mal von einer anderen Seite zu sehen hilft mir ja auch weiter. Meine Aufgabe war es die Bewerbungen zu sichten und mögliche Kanditat*innen einzuladen – ich sage ja, ich darf da viel… Auch das Co-Führen der Bewerbungsgespräche und die Diskussionen danach waren eine ganz neue Perspektive für mich. Tatsächlich haben wir dann auch meine Favoritin genommen!


Insgesamt ist mein Job vor allem viel organisieren und planen. Und wer mich ein bisschen kennt weiß, dass ich in solchen Aufgaben total aufgehen kann. In meinem Bewerbungsgespräch habe ich als Stärke genannt, dass ich sehr organisiert bin, aber mein Betreuer war dann trotzdem etwas überrascht von den unzähligen Exceltabellen.

Da das Unternehmen in der Softwareentwicklung tätig ist, gibt es natürlich viele Männer, aber die einzige weibliche Mitarbeiterin zu sein, hat mich dann doch ein bisschen verwundert. Das Gespräch mit der Betriebsärztin über Maßnahmen bei einer möglichen Schwangerschaft im Betrieb hat sich dann doch etwas persönlich angefühlt.

Ich hatte allerdings nie das Gefühl, dass mein Geschlecht in irgendeiner Form eine Rolle gespielt hatte. Ich habe sehr positives Feedback zu meiner Studienwahl bekommen und wurde in dieser auch sehr bekräftigt. Natürlich sind Entwickler ein besonderer Schlag Menschen, aber das sind wir Maschinebauer ja auch…


Insgesamt kann ich sagen, dass mir mein Job sehr viel Spaß macht und eine willkommene Abwechslung zu meinem sehr technischen Studium ist. Auch wenn die Stelle nicht fachspezifisch ist, habe ich doch das Gefühl unglaublich viel gelernt zu haben. Über Vorträge halten, Marketingstrategien, Projektplanung, Agiles Arbeiten und noch so viel mehr. Ich bin sehr dankbar für diese ganzen Erfahrungen.


Eine Sache ist allerdings doch noch wichtig und das ist die Vereinbarkeit von Studium und Arbeit. Ich habe die meiste Zeit meines Arbeitens online Uni gehabt wodurch das deutlich leichter war. Zusätzlich habe ich die Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten. Und trotzdem war das eine ganz schöne zusätzliche Belastung. Die Zeit fehlt dann halt irgendwo. Und während meiner zwei Wochen Präsenzuni jetzt zu Beginn des Semesters habe ich festgestellt, dass das nochmal mehr zu tun ist. Ich finde Arbeitserfahrung sinnvoll, mal ganz davon abgesehen, dass viele gar keine Wahl haben und arbeiten müssen. Falls man jedoch so privilegiert ist die Wahl zu haben, sollte man sich gut überlegen ob und wie viel Arbeit wirklich mit dem Studium vereinbar ist.

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