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Auslandssemester: Die ersten Tage

  • Writer: Marie
    Marie
  • Jun 23, 2022
  • 5 min read

Aller Anfang ist schwer. Und alleine in eine fremde Stadt zu ziehen ist auf jeden Fall ein Neuanfang. Wohnungssuche, neue Freunde finden, mich in der Stadt einleben - das lag alles noch vor mir und ich war ganz schön aufgeregt und nervös. Aber war der Anfang wirklich so schwer?


Ich bin mit dem Auto und meinen Eltern nach Pisa gekommen, also konnte ich relativ viel mitnehmen und war die ersten zwei Tage nicht so alleine. Nach mehreren Stunden Autofahren auf den italienischen Straßen kam ich also mit den Nerven schon ganz schön am Ende in Pisa an.


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Zunächst sind wir an diesem Abend ein bisschen durch Pisa gelaufen, haben den schönen Blick über den Arno bei Nacht entdeckt und dann einen riesengroßen Fehler gemacht: Wir haben die falsche Straße zum schiefen Turm genommen. So liefen wir an einem Freitagabend durch eine beinahe menschenleere dunkle Straße - von Nachtleben konnte man da nicht reden. Was wir nicht wussten und erst am nächsten Morgen erfuhren, war, dass wir direkt am eigentlichen Stadtzentrum vorbeigelaufen sind das ist an einem Abend am Wochenende ganz schön überlaufen.

Hungrig entschieden wir uns für ein Restaurant direkt am Turm und nach einem wirklich schlecht schmeckendem Abendessen während dem ich mich völlig überwältigt fühlte und ständig den Tränen nahe war, ging es in mein AirBnB.


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In diesem lebte ich für zwei Wochen mit meinen Gastgebern in einer Wohnung, die mir sehr halfen mich zurecht zu finden und mich einzuleben. Ohne die Deutsch-Italienischen abendlichen Gespräche mit meiner Gastgeberin wäre ich zu Beginn viel einsamer gewesen. Aber warum bin ich nicht gleich in meine Wohnung gezogen? Ich hatte noch keine.

Mir wurde im Vornherein gesagt die Wohnungssuche wäre vor Ort einfacher und besser und nach halbherziger erfolgloser Suche im Internet zuvor habe ich mich dann auch dazu entschieden von Italien aus nach einer Unterkunft zu suchen. Auch wenn das am Anfang ein zusätzlicher Stressfaktor war, hatte ich so die Möglichkeit mir die Zimmer tatsächlich anzuschauen und habe auch innerhalb weniger Tage die passende Wohngelegenheit gefunden.


Am nächsten Morgen nach ein bisschen Schlaf und einem Frühstück in einem Café am Turm, ging es mir deutlich besser und ich erkundete für 2 Tage mit meinen Eltern die Stadt. Direkt nach deren Abfahrt hatte ich eine Wohnungsbesichtigung und meinen ersten Kontakt mit ESN, also hatte ich gar keine Zeit traurig zu sein.


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Ausflug nach Siena

ESN ist die Abkürzung für das Erasmus Student Network, dass es in vielen europäischen Städten gibt. Sie organisieren verschiedene Veranstaltungen für Erasmus-Studenten und helfen bei verschiedenen Problemen und dabei neue Leute kennen zu lernen. Beim ESN Workout lernte ich ein paar neue Leute kennen und das nahm mir ein bisschen meine Bedenken traurig und alleine in Pisa zu sein.

Am nächsten Tag ging es dann richtig los mit der Welcome Week. Auch diese wird von ESN organisiert und beinhaltet Infoveranstaltungen, Beerpong Turniere, Ausflüge und noch viel mehr. Bei diesen Veranstaltungen lernte ich viele meiner jetzigen Freunde kennen. Und dann lernt man die Freunde seiner Freunde kennen und bald hat man eine WhatsApp-Gruppe mit 50 Mitgliedern für Unternehmungen.

Ich glaube es gibt kaum Möglichkeiten so einfach neue Leute kennen zu lernen wie in einem Erasmus Umfeld. Alle sind auf der Suche nach neuen Freunden, meistens sind Erasmusler sehr offen und dann gibt es auch noch ganz viele Veranstaltungen. Mein neues Lieblingshobby - mit Freunden Kaffee trinken gehen - hat sich schon nach dem zweiten Tag der Welcome Week etabliert und ist seitdem fester Bestandteil meines Tages. Ich hatte hier innerhalb einer Woche richtig gute und solide Freundschaften - das ging also blitzschnell! - und habe meine Freunde mittlerweile nur noch mehr ins Herz geschlossen.


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Ingenieurwesen Gebäude der Uni Pisa

Nach dieser Woche ging für mich dann auch die Uni los... Das fühlte sich wieder an wie im ersten Semester: ständig auf der Suche nach Räumen, keine Ahnung von irgendwelchen Studien-Plattformen und viieeele Emails an Dozent*innen. Aber wenn man das schonmal gemacht hat, geht es dann doch schneller und leichter als beim ersten Mal.








Am Ende war der Anfang also gar nicht so schwer. Und mittlerweile weiß ich - geweint haben wir am ersten Abend alle! Und ab da ging es dann ganz schnell bergauf.



English version:

Semester abroad: the first days


All new beginnings are a little difficult. And moving to a foreign city by yourself is definitely a new beginning. Finding a place to live, making new friends, settling into the city - all of that was still ahead of me and I was pretty excited and nervous. But was the beginning really that difficult?

I came to Pisa by car with my parents, so I was able to take quite a lot with me and also wasn't feeling so lonely for the first two days. After several hours of driving on the Italian roads, I finally arrived in Pisa with my nerves already pretty high.

First, we walked a bit through Pisa that evening, discovered the beautiful view over the Arno at night and then made a huge mistake: we took the wrong road to the leaning tower. So on a Friday evening we walked down a dark, almost deserted street - one couldn't talk about nightlife there. What we didn't know and only found out the next morning was that we walked right past the actual city centre which is pretty crowded on a weekend evening.

Hungry, we decided on a restaurant directly at the tower and after a really bad tasting dinner during which I felt completely overwhelmed and constantly on the verge of tears, we went to my AirBnB.

I lived there for two weeks with my hosts in an apartment, who helped me a lot to find my way around and to settle in. Without the German-Italian evening talks with my hostess, I would have been much lonelier at the beginning. But why didn't I move straight into my apartment? I didn’t have one.

I was told in advance that looking for an apartment would be easier and better on site and after a half-hearted unsuccessful search on the internet beforehand, I decided to look for accommodation once I was Italy. Even if that was an additional stress factor at the beginning, I had the opportunity to actually look at the rooms and found the right accommodation within a few days.

The next morning, after a bit of sleep and breakfast in a café at the tower, I felt much better and explored the city with my parents for 2 days. Right after they left, I had an apartment tour and my first activity with ESN, so I didn't have time to be sad.

ESN is the abbreviation for the Erasmus Student Network that exists in many European cities. They organize various events for Erasmus students and help with various problems and make meeting new people a lot easier. I met some new people at the ESN workout and that eased my previous worries about ending up sad and alone a bit.

The next day was the true start to my Erasmus experience: the Welcome Week. This was also organized by ESN and included presentations, beer pong tournaments, excursions and much more. I met many of my current friends at these events. And then you meet friends of your friends and soon you have a 50-member WhatsApp group for things to do.

I think there are hardly any opportunities to get to know new people as easily as in an Erasmus environment. Everyone is looking for new friends, most Erasmus students are very open and then there are also a lot of events. My new favourite hobby - going out for coffee with friends – was already established after the second day of Welcome Week and has been an integral part of my day ever since.

Within a week I surprisingly already had really good and solid friendships here and I've grown even more fond of my friends now.

After that week, the university started for me... It felt like the first semester all over again again: constantly looking for classrooms, no idea about any of the study platforms and lots of emails to lecturers. But because you’ve already done it once, it's quicker and easier than the first time.

In the end, the beginning wasn't that difficult after all. And now I know - we all cried on the first evening! And from there things went uphill very quickly.

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